Forschungs-
kooperationen

Probleme und Erfolgsdeterminanten

Malte Hückstädt
Disputationsvortrag
08.06.2023

Übersicht des Disputationsvortrags

  1. Entwicklung, Definition, Triebkräfte und Herausforderungen von Forschungskooperationen

  2. Desiderate der Kooperationsforschung

  3. Fragestellung(-en) der Dissertation

  4. Zentrale Forschungsergebnisse und Thesen der Dissertation

  5. Zusammenfassung und Fazit

Entwicklung von Forschungskooperationen

Entwicklung von Forschungskooperationen

Definitionen von Forschungskooperation

  • uneinheitliche Verwendung des Begriffs der (Forschungs-)Kooperation (Bukvova, 2010)

  • häufig verwendete Definition:

Definitionen von Forschungskooperation

  • eine stärker auf Koopetition abstellende Definition legt Laudel vor:
  • eine stärker auf Koopetition abstellende Definition legt Laudel vor:

«Kooperation ist ein Zusammenhang von Handlungen mehrerer Akteure, die in funktioneller Hinsicht auf die Erreichung eines Kooperationszieles hin koordiniert werden, das den Zielen oder Interessen der Akteure entspricht. (Laudel, 1999, S. 32)»

Triebkräfte von Kooperation

  • auf verschiedenen Ebenen des Wissenschaftssystems verortbar:

  • auf verschiedenen Ebenen des Wissenschaftssystems verortbar:
  • Makroebene:

    • Innovationsförderung

    • Effizienzsteigerung

    • Abbau disziplinärer Versäulung

    • Bearbeitung
      komplexer Probleme

  • Mesoebene:

    • Drittmittel

    • Forschungs-infrastrukturen

    • (inter-)nationale Vernetzung / Sichtbarkeit

    • Steigerung wissenschaftlicher Exzellenz

  • Mikroebene:

    • Drittmittel

    • wissenschaftliche Innovation

    • Qualität / Quantität des Outputs

    • (inter-)nationale Sichtbarkeit

    • Reputation

    • Karriereverlauf

Herausforderungen von Kooperation

Etablierungsphase

Durchführungsphase

Abschlussphase

Etablierungsphase

  • Ziele und Fragen:

    • epistemische Leitplanke

    • organisationaler Fixpunkt

    • geteilt, klar, realistisch, konkret und flexibel verfasst

Durchführungsphase

  • epistemisches Fundament:

    • Verständigung

    • Vernetzung

Abschlussphase

  • Synthese:

    • Verschmelzung der Forschungsergebnisse
    • übergeordnete Gesamtsicht
    • Mehrwerte

Desiderate der Kooperationsforschung

  • wenig evidenzbasierte Erkenntnisse:

    • Wie entstehen Kooperationsprobleme?
    • Wie wirken sich Kooperationsprobleme aufeinander und den Erfolg aus?
    • Warum sind Forschungskooperationen erfolgreich?

Desiderate der Kooperationsforschung

Kooperationsförmige Forschung…

«[…]lässt sich demnach gleichzeitig als over-theorized and under-researched bezeichnen. (Hollaender, 2003, S. 7)»

(Teil-)Fragen der Dissertation

Teilfrage 1: Unter welchen Bedingungen entstehen Kooperationsprobleme?

Teilfrage 1: Unter welchen Bedingungen entstehen Kooperationsprobleme?

Teilfrage 2: Welchen Einfluss üben auftretende Kooperationsprobleme wechselseitig aufeinander aus?

Teilfrage 1: Unter welchen Bedingungen entstehen Kooperationsprobleme?

Teilfrage 2: Welchen Einfluss üben auftretende Kooperationsprobleme wechselseitig aufeinander aus?

Teilfrage 3: Welchen Einfluss üben Kooperationsprobleme auf den Erfolg von Forschungsverbünden aus?

Teilfrage 1: Unter welchen Bedingungen entstehen Kooperationsprobleme?

Teilfrage 2: Welchen Einfluss üben auftretende Kooperationsprobleme wechselseitig aufeinander aus?

Teilfrage 3: Welchen Einfluss üben Kooperationsprobleme auf den Erfolg von Forschungsverbünden aus?

Teilfrage 4: Unter welchen Bedingungen sind Forschungskooperationen erfolgreich?

Teilfrage 1: Unter welchen Bedingungen entstehen Kooperationsprobleme?

Teilfrage 2: Welchen Einfluss üben auftretende Kooperationsprobleme wechselseitig aufeinander aus?

Teilfrage 3: Welchen Einfluss üben Kooperationsprobleme auf den Erfolg von Forschungsverbünden aus?

Teilfrage 4: Unter welchen Bedingungen sind Forschungskooperationen erfolgreich?

Teilfrage 5: Bestehen systematische, individuelle und verbundweite Differenzen in der Intensität des Auftretens von Kooperationsproblemen?

Kooperationsprobleme

Hintergrund: Sieben zentrale Kooperationsprobleme:

Fairness-
probleme
¬🤝

Commitment-
probleme
¬💪

Differenz-
probleme
¬💬

Beziehungs-
probleme
¬💚

Sicherheits-
probleme
¬📅

Management-
probleme
¬💼

Kommunik.-
probleme
¬📞

Kooperationsprobleme

Diese Kooperationsprobleme:

¬🤝⇔¬💪⇔¬💬⇔¬💚⇔
¬📅⇔¬💼⇔¬📞

Ergebnisse

Teilfrage 1: Unter welchen Bedingungen entstehen Kooperationsprobleme?

Teilfrage 1: Unter welchen Bedingungen entstehen Kooperationsprobleme?

These 1: Kooperationsprobleme werden durch jeweils fünf Promotoren und Inhibitoren gefördert bzw. reduziert (Hückstädt & Leisten, 2023).

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Teilfrage 2: Welchen Einfluss üben auftretende Kooperationsprobleme wechselseitig aufeinander aus?

Teilfrage 2: Welchen Einfluss üben auftretende Kooperationsprobleme wechselseitig aufeinander aus?

Teilfrage 3:Welchen Einfluss üben Kooperationsprobleme auf den Erfolg von Forschungsverbünden aus?

Teilfrage 2: Welchen Einfluss üben auftretende Kooperationsprobleme wechselseitig aufeinander aus?

Teilfrage 3:Welchen Einfluss üben Kooperationsprobleme auf den Erfolg von Forschungsverbünden aus?

These 2: Für die Interrelationen und Effekte von Kooperationsproblemen ist die soziale Kohäsion eines Forschungsverbundes entscheidend (Hückstädt, 2022).

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Teilfrage 4: Unter welchen Bedingungen sind Forschungskooperationen erfolgreich?

Teilfrage 4: Unter welchen Bedingungen sind Forschungskooperationen erfolgreich?

These 3: Realistische, klare und geteilte Ziele sind das Fundament eines erfolgreichen Forschungsverbundes (Hückstädt, 2023).

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Teilfrage 5: Bestehen systematische, individuelle und verbundweite Differenzen in der Intensität des Auftretens von Kooperationsproblemen?

Teilfrage 5: Bestehen systematische, individuelle und verbundweite Differenzen in der Intensität des Auftretens von Kooperationsproblemen?

These 4:Kooperationsprobleme treten selten in erheblichem Ausmaß auf (Weinmann et al., 2023).

Teilfrage 5: Bestehen systematische, individuelle und verbundweite Differenzen in der Intensität des Auftretens von Kooperationsproblemen?

These 4:Kooperationsprobleme treten selten in erheblichem Ausmaß auf (Weinmann et al., 2023).

These 5:Kooperationsprobleme treten unabhängig von der Verfasstheit der Forschungsverbünde oder spezifischen Merkmalen ihrer Mitglieder auf (Weinmann et al., 2023).

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Alternative

Quelle: Eigene Auswertung, (Bozeman & Youtie, 2017)

Ergebnisse

Quelle: Eigene Auswertung, (Bozeman & Youtie, 2017)

Ergebnisse

Quelle: Eigene Auswertung, (Bozeman & Youtie, 2017)

Ergebnisse

Quelle: Eigene Auswertung, (Bozeman & Youtie, 2017)

Ergebnisse

Ergebnisse

Ergebnisse

Fazit

Wir haben gesehen:

Fazit

Fazit

Insofern bestätigen unsere Datenanalysen das «Anna-Karenina-Prinzip der Forschungskooperation (Bozeman & Youtie, 2017)»:

Insofern bestätigen unsere Datenanalysen das «Anna-Karenina-Prinzip der Forschungskooperation (Bozeman & Youtie, 2017)»:

«Alle glücklichen Forschungsteams gleichen einander, jedes unglückliche Forschungsteam ist auf seine eigene Weise unglücklich.»

References

Bozeman, B., & Boardman, C. (2014). Research Collaboration and Team Science. Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-319-06468-0
Bozeman, B., & Youtie, J. L. (2017). The strength in numbers: The new science of team science. Princeton University Press.
Bukvova, H. (2010). Studying Research Collaboration: A Literature Review. Sprouts: Working Papers on Information Systems, 3(10), 117.
Hollaender, K. (2003). Interdisziplinäre Forschung: Merkmale, Einflußfaktoren und Effekte.
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Hückstädt, M. (2023). Ten reasons why research collaborations succeeda random forest approach. Scientometrics, 128(3), 1923–1950. https://doi.org/10.1007/s11192-022-04629-7
Hückstädt, M., & Leisten, L. M. (2023). Internal factors promoting research collaboration problems an input-process- output analysis. Scientometrics, under review.
Hunter, L., & Leahey, E. (2008). Collaborative Research in Sociology: Trends and Contributing Factors. The American Sociologist, 39, 290–306. https://doi.org/10.1007/s12108-008-9042-1
Katz, J. S., & Martin, B. R. (1997). What is research collaboration? Research Policy, 26(1), 1–18. https://doi.org/10.1016/S0048-7333(96)00917-1
Laudel, G. (1999). Interdisziplinäre Forschungskooperation: Erfolgsbedingungen der Institution ,,Sonderforschungsbereich. Edition Sigma.
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Olechnicka, A., Ploszaj, A., & Celinska-Janowicz, D. (2019). The geography of scientific collaboration. Routledge.
Weinmann, C., Hückstädt, M., Meißner, F., & Vowe, G. (2023). How do researchers perceive problems in research collaboration? Results from a large-scale study of German scientists. Frontiers in Research Metrics and Analytics, 8. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/frma.2023.1106482
Wuchty, S., Jones, B. F., & Uzzi, B. (2007). The Increasing Dominance of Teams in Production of Knowledge. Science (New York, N.Y.), 316(5827), 1036–1039. https://doi.org/10.1126/science.1136099